23. Oktober 2023

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Spam: Der Killer von Newslettern

Ein Beitrag von Juliane Baumgartner

Der Erzfeind des E-Mail-Marketings. Der Spam beeinträchtigt Ihr Kundenvertrauen, schädigt den guten Ruf Ihres Unternehmens und kann sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Um diese Risiken einzuschränken, ist es entscheidend zu verstehen, wie E-Mails im Spam-Ordner landen, um effektive Maßnahmen zur Spamvermeidung zu setzen.

How it all began

Die Geschichte des Spammens reicht zurück bis in die 1970er als das Wort „Spam“ erstmals von der britischen Comedygruppe Monty Python in einem ihrer bekannten Sketche auftauchte. In dieser humorvollen Episode bestellten die Charaktere ein Frühstück, das mit einer übermäßigen Menge an Spam-Dosen serviert wurde, während sie gleichzeitig versuchten, andere Bestandteile ihres Frühstücks zu ordern. Die gehäufte Verwendung von Spam in dieser Szene führte zur Entstehung des Begriffs „Spam“ als Synonym für unerwünschte und exzessive Wiederholung. Im Kontext des frühen Internets wurde das Wort „Spam“ dann als Bezeichnung für unerwünschte Massen-E-Mails und Nachrichten geprägt.

Anfangs waren diese Nachrichten eher lästig als gefährlich, aber im Laufe der Zeit haben Spammer immer ausgefeiltere Techniken entwickelt, um ihre Botschaften an Massen zu verbreiten. Dies reicht von E-Mail-Spam bis zu Spam in sozialen Medien.

Diejenigen, die Spam versenden, nutzen eine Vielzahl von Techniken, um ihre Nachrichten zu verbreiten. Dies kann den Einsatz von Bots, Massenregistrierungen auf Websites und gekaperte Computer umfassen. Es ist ein Geschäft, und diejenigen, die es betreiben, profitieren davon. Dies geschieht durch den Verkauf von Produkten, das Sammeln von Daten und in einigen Fällen durch bösartige Phishing-Angriffe. 

Warum landen „qualitative“ E-Mails im Spam-Ordner

Auch wenn man als Unternehmen wahrscheinlich nicht die Absicht hat, seinen Kunden Spam-Mails zu senden, landen sie manchmal trotzdem im falschen E-Mail-Ordner. Dies kann mehrere Gründe haben.

Eine der häufigsten Ursachen für die Platzierung von E-Mails im Spam-Ordner ist eine problematische Absenderreputation. Wenn Ihr Unternehmen in der Vergangenheit in irgendeiner Weise mit Spam in Verbindung gebracht wurde, sei es versehentlich oder absichtlich, kann dies zu einem niedrigen Vertrauensniveau bei den E-Mail-Providern führen. In Folge kann Ihre E-Mail-Adresse mit einem niedrigeren Reputationsscore eingestuft werden. Das passiert zum Beispiel, wenn Empfänger die Mail als Spam markieren, weil der Inhalt nicht den Interessen des Lesers entspricht. Um dieses Problem zu beheben, ist es wichtig, eine saubere E-Mail-Historie zu pflegen und sicherzustellen, dass Ihre Absenderidentität klar und vertrauenswürdig ist. Hier kommt das Subscriber-Management ins Spiel. Vereinfacht geht es hierbei um den gesamten Prozess der Abonenntenverwaltung, angefangen bei der Anmeldung über Auslesung der richtigen Interessensgruppe bis zur Abonnement-Kündigung.

Wenn Kunden sich nicht bewusst für den Empfang Ihrer E-Mails angemeldet haben, kann dies dazu führen, dass Ihre Nachrichten als Spam angesehen werden. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, klare und nachweisbare Double-Opt-in-Verfahren zu implementieren, um sicherzustellen, dass Kunden bewusst zustimmen, Ihre E-Mails zu erhalten. In dem Whitepaper Double-Opt-In Prozess finden Sie weitere Details und Hilfe zur Einstellung in der eworx Marketing Suite.

Ein weiterer Grund ist die Verwendung von problematischen E-Mail-Praktiken, wie beispielsweise übermäßig aggressive Verkaufs- oder spamähnlichen Inhalte. Diese können dazu führen, dass Ihre Nachrichten als Spam eingestuft werden. Halten Sie sich an bewährte E-Mail-Marketing-Praktiken und achten Sie darauf, dass Ihre Inhalte wertvoll und relevant für die Empfänger sind.

Die Verwendung bestimmter Spam-Wörter und -phrasen in Ihren Betreffzeilen und Inhalten kann dazu führen, dass Ihre E-Mails in den Spam-Filtern hängen bleiben. Daher ist Vorsicht geboten bei der Formulierung Ihrer Nachrichten. Spamwörter gibt es mittlerweile in Unmengen, darum werden sie häufig nach Branchen und Kategorien unterteilt. Hier ein paar Beispiele:

  • Kostenlos
  • Sonderangebot
  • Rabatte, Bonus
  • %-Zeichen
  • Geldbeträge
  • Usw…

Um die Kontrolle nicht allzu zeitaufwändig zu gestalten, empfiehlt es sich in diesem Fall möglicherweise auf einen Chat-Bot zurückzugreifen und ihm die Arbeit zu überlassen.

Ein weiterer Faktor, den Sie berücksichtigen sollten, ist das Bild-Text-Verhältnis in Ihren E-Mails. E-Mails, die vorwiegend aus Bildern bestehen, können von Spam-Filtern kritisch betrachtet werden, da es eine gängige Taktik von Spammern ist, um Texterkennungsalgorithmen zu umgehen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die E-Mails ein überwiegendes Text-Verhältnis enthalten und nicht übermäßig von Bildern dominiert. So wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sie fälschlicherweise als Spam eingestuft werden. Bild 1/3 und Text 2/3 ist ein optimales Verhältnis, welches in E-Mails angestrebt werden sollte.

Die berühmte Blacklist. Sie ist eine Negativliste, die bestimmte Inhalte und Absender vollständig blockiert und sperrt. Damit können Informationen gezielt eingeschränkt werden, ähnlich wie bei einem Sieb, das unerwünschte Elemente herausfiltert. Eine Kombination aus oben genannten Gründen kann im schlimmsten Fall zu Blacklisting führen. Den der Spamfilter bewertet nach einem Punktesystem. Unterschiedlich von Anbieter zu Anbieter ist, wie hoch die Punktezahl sein darf bis ein endgültiges Blacklisting erfolgt. Was aber bei jedem Blacklist-Anbieter gleichbleibt, ist, wenn man einmal auf einer Blacklist gesperrt ist, gibt es kein Zurück mehr. Jede einzelne abgesendete E-Mail wird somit als Spam identifiziert.

Die Gründe für Spam nehmen hier aber kein Ende. Die Liste ist und wird stets länger und komplexer. Um einen Überblick zu verschaffen, hier eine Grafik mit 15 Tipps & Tricks zur Spamvermeidung.

Vertrauensverlust, Zeitverschwendung und Frustration

Die psychologischen Auswirkungen von Spam-E-Mails auf Kunden

Was passiert nun in den Köpfen der Mail-Empfänger, wenn „normale“ E-Mails in ihrem Spam-Ordner landen?

Kunden erleben häufig Frustration und Ärger beim Filtern und Löschen von Spam, was sich negativ auf ihre allgemeine Zufriedenheit auswirkt. Spam-Nachrichten können das Vertrauen in digitale Kommunikation und Online-Dienste untergraben und Kunden in ein Gefühl der Überwältigung stürzen. Das Auseinanderhalten von wichtigen Nachrichten und Spam wird zunehmend schwierig, und das Gefühl einer Verletzung der Privatsphäre kann zu Unbehagen führen.

Darüber hinaus stellen Spam-E-Mails ein erhebliches Cybersicherheitsrisiko dar. Kunden könnten auf betrügerische Phishing-E-Mails hineinfallen oder schädliche Anhänge öffnen, was zu Stress und Unsicherheit führt und negative Assoziationen mit Ihrem Unternehmen hervorrufen kann.

Um also sicherzustellen, dass Ihre E-Mails den Posteingang Ihrer Kunden erreichen, ist es entscheidend, eine saubere Absenderreputation, klare Opt-in-Verfahren, sichere Authentifizierung, bewährte E-Mail-Praktiken und eine sorgfältige Überwachung Ihrer Nachrichten zu gewährleisten. Dies trägt nicht nur dazu bei, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass Ihre Botschaften gesehen werden, sondern macht Ihre E-Mail-Kommunikation erst richtig effektiv.

Dem Spam ein Ende setzen

Neben den oben genannten organisatorischen und inhaltlichen Maßnahmen sind spezielle Authentifizierungstechnologien notwendig, um einen umfassenden Spam-Schutz zu generieren. Im Speziellen ist hier die Rede von DNS Whitelists, DKIM, SPF-Records und DMARC.

Whitelists ermöglichen Unternehmen, ihre eigenen Server in Vertrauenslisten einzutragen, um sicherzustellen, dass Nachrichten nicht fälschlicherweise als Spam markiert werden. DKIM schafft digitale Signaturen für E-Mails, was Empfängern hilft, die Echtheit der Nachrichten zu überprüfen. E-Mails mit gültigen DKIM-Signaturen werden als vertrauenswürdiger angesehen. SPF-Records legen fest, welche Server berechtigt sind, E-Mails im Namen einer Domain zu versenden und verhindern das Versenden gefälschter E-Mails unter Verwendung Ihrer Domain. DMARC geht noch einen Schritt weiter, indem es Richtlinien zur Behandlung von E-Mails ohne entsprechende Authentifizierung festlegt und so hilft, die Sicherheit von E-Mail-Domains zu gewährleisten.

Mehr Details und Beschreibung zur Implementierung dieser Authentifizierungstechnologien gibt es in unserem Whitepaper E-Mail-Zustellung Optimierung. Diese Techniken sind entscheidend, um die Vertrauenswürdigkeit und Integrität Ihrer E-Mail-Kommunikation sicherzustellen.

Spamfilter sind mittlerweile hochkomplexe KI-gesteuerte Systeme, die viele verschiedene Kriterien und Technologien verwenden. Dieser Blog dient dazu, einen Einblick in die grundlegenden Konzepte und Strategien zur Spamvermeidung zu geben. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Welt der Spamabwehr kontinuierlich weiterentwickelt wird, und es lohnt sich, regelmäßig auf dem neuesten Stand zu bleiben, um E-Mail-Kommunikation effektiv zu schützen.

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