29. Mai 2017

· Tipps & Tricks

Formel für die richtige E-Mail Versandfrequenz

Ein Beitrag von Julia Breitenfellner

Wie oft sollte man E-Mail Kampagnen senden, um die besten Ergebnisse zu erzielen? Welche Versandfrequenz wird von den Abonnenten bereits als störend empfunden und wie schafft man es trotz knapper Ressourcen beim Kunden präsenter zu sein.

2/3 senden 2-3 E-Mails im Monat

Die Mehrheit der Unternehmen verschickt monatlich zwei bis drei E-Mail Kampagnen. Ist da noch Luft nach oben? Diese Frage muss für zwei Perspektiven beantwortet werden – aus Sicht der Kunden und aus Sicht der Marketingmitarbeiter. Drei Kampagnen pro Monat hören sich zunächst nach nicht viel an, erschöpfen aber oft schon die Kapazitäten vieler Marketingabteilung. Dabei birgt E-Mail Marketing ein ungemeines Potenzial, wenn es darum geht, knappe Ressourcen gewinnbringend einzusetzen.

Ressourcen clever einsetzen und Kundennutzen stiften

Anstelle der Versandfrequenz von E-Mails sollten wir lieber die Häufigkeit des Kundenkontaktes im Auge behalten und dabei abteilungsübergreifend denken. Wo gibt es im Unternehmen Kundenkontaktpunkte und wie können E-Mails dazu eingesetzt werden, Vertriebsprozesse zu vereinfachen oder die Service-Qualität zu verbessern?

In unserer Analyse von mehr als 170 Mio. E-Mails sind unter den „Viel-Versendern“ vor allem jene positiv aufgefallen, die das Gesamtpaket für den Kunden im Blick hatten und sich nicht nur auf einzelne Kampagnen wie Aktionsmails konzentriert haben. Die gelungene Mischung aus Aktions- oder Werbemails, individualisierten E-Mails vom Verkaufsansprechpartner und professionellen E-Mail-Einladungen zu persönlichen Treffen bei Kundenevents honorierten die Abonnenten mit regelmäßig hohen Öffnungsraten. Dieser Mix an unterschiedlichen E-Mail Typen hatte einen positiven Effekt auf die Wahrnehmung des Unternehmens bei den Kunden, zumal diese auch nicht als Belästigung eingestuft wurden, sondern als gutes Kundenservice.

Wie beeinflussen sich Versandfrequenz, Öffnungsraten und Abmelderaten?

Ein negativer Einfluss einer höheren Versandfrequenz auf die Öffnungsrate ließ sich bei unserer Auswertung nicht feststellen. Im Gegenteil fiel sogar auf, dass Unternehmen, die viele Kampagnen verschickten, noch immer hohe oder sogar überdurchschnittliche Öffnungsraten erzielten.

Bei gleichbleibend hoher Versandfrequenz konnten wir selbst bei extrem großen Verteilern, die beinahe täglich E-Mails erhalten haben, auch keine hohen Abmelderaten erkennen. Das Risiko von mehr Abmeldungen ist allerdings einzukalkulieren, wenn man plant die Versandfrequenz anzuheben. Um Ihre Abonnenten nicht zu vergraulen, fragen Sie einfach nach ihren Präferenzen oder erhöhen Sie die Frequenz schrittweise. Sie können auch mit einer kleineren Testgruppe starten, um festzustellen, wie Ihre Abonnenten auf die Änderung reagieren.

Keine Formel, aber viele Erfolgsfaktoren

Mehr E-Mails = mehr Umsatz. Geht diese Formel wirklich auf? Ganz so einfach ist es leider nicht, denn die Häufigkeit von E-Mail Aussendungen ist längst nicht der einzige Faktor, der zählt. Eine weit wichtigere Rolle spielen Relevanz und der gestiftete Kundennutzen. Neben dem ausgewogenen E-Mail Kampagnen-Mix wie oben beschrieben, konnten bei der Detailanalyse noch weitere erfolgreiche Taktiken beobachtet werden.

  • Themenbezug statt Bauchladenprinzip
    Mit zielgruppenrelevanten und themenspezifischen Mailings sorgt ein Großhändler im Bereich der Gastronomie und Hotellerie für hohe Öffnungsraten. Die Selektion der Zielgruppe erfolgt stets passend zum Thema, genau wie die Auswahl und ansprechende Gestaltung der Inhalte.
  • Mit Follow-up Kampagnen Response erhöhen
    Andere Unternehmen nutzten Folgekampagnen, um die Aufmerksamkeit der Abonnenten für wichtige Inhalte zu erhöhen. Erinnerungsmails sollten allerdings gezielt und sparsam eingesetzt werden und die Inhalte sollten im Idealfall auf eine andere Art und Weise aufbereitet werden.

Unterm Strich wird deutlich, dass weniger die Versandfrequenz der kritische Faktor für den Erfolg von E-Mail Kampagnen ist, sondern wie die Kunden das gebotene Gesamtpaket beurteilen. Hinterfragen wir also besser nicht, wie viele E-Mail Kampagnen wir senden sollten, sondern welche E-Mails dem Kunden wirklich dienen.

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